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Die größten Datenkraken im App Store

Die größten Datenkraken im App Store
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Die größten Datenkraken im App Store

heyData hat über 100 beliebte Anwendungen aus dem deutschen Apple App Store analysiert

Seit der Markteinführung des iPhones im Jahr 2007 haben wir die rasante Verbreitung vonSmartphones hautnah miterlebt. Seit 2009 hat sich die Zahl der Smartphone-Besitzer von6,3 Millionen auf 62,6 Millionen im Jahr 2021 verzehnfacht (Statista). Für fast jeden von uns sind mobile Anwendungen – Apps – ein wesentlicher Bestandteil des täglichen Lebensgeworden. Fast vier Stunden täglich verbringen wir im Durchschnitt mit und an den Geräten(FAZ). Von Banking bis Transport über Lebensmitteleinkauf und Vorsorge der geistigenGesundheit: Inzwischen gibt es Apps für fast alles. Mehr als zwei Millionen Apps stehen allein im App Store von Apple zum Download bereit. Mehr als 90 Prozent sind kostenlos. Das weckt die Frage, wie verdienen die Entwickler dieser Apps ihr Geld?

Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung des Google Play Stores hat bereits ergeben, dass einige der beliebtesten kostenlosen Apps für ihre Nutzung den Zugriff auf teilweise mehr als 70 private Datenpunkte verlangen. Dank der DSGVO ist eine vorherige Zustimmung durch den Nutzer erforderlich, doch sobald der Zugriff gewährt wird, können die Apps unsere persönlichen Daten zu ihrem Vorteil nutzen. So zum Beispiel durch den Verkauf an andere Werbetreibende.

In unserer neuesten Analyse haben wir einen Blick in den App Store von Apple unternommen und mehr als 120 der beliebtesten iPhone-Apps in Deutschland untersucht. Wir wollten herauszufinden, welche Anwendungen an unseren Daten besonders interessiert sind, um sie:

  • an Drittanbieter und Werbetreibende zu verkaufen
  • für die eigene Vermarktung zu nutzen
  • dafür zu nutzen, uns auf anderen Apps und Webseiten zu verfolgen

Diese Apps verkaufen fleißig Nutzerdaten an Dritte

Diese Apps verkaufen fleißig Nutzerdaten an Dritte

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Die Meta-Apps Messenger, Facebook und Instagram monetarisieren besonders viele unserer “gespendeten” Daten. Von insgesamt 32 Zugriffsanfragen, die jede der drei Apps vor der Nutzung stellt, werden mehrheitlich 75 Prozent für Werbezwecke von Dritten verwendet. Dicht dahinter liegt ein weiterer US-Plattformriese, LinkedIn, gefolgt von der Nachrichten-App der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. 79 Prozent der Zugriffsanfragen der FAZ-App dienen dem Verkauf der Daten an Dritte für Werbezwecke.

Diese Apps wissen immer, wo wir sind

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Die Bitte, auf unseren Standort zugreifen zu dürfen, ist nicht automatisch negativ. Für Transport- und Liefer-Apps, wie Uber oder Lieferando, ist die Anfrage zur Erfüllung der Leistung unerlässlich. Bei anderen Anwendungen scheinen Kenntnisse über den genauen Standort für die Funktion irrelevant zu sein. Das wirft Fragen auf. Einige Apps verwenden die Nachverfolgung sogar, um unsere Aktivitäten über die App hinweg auf anderen Apps und Websites zu überwachen. Duolingo führt die Liste an: Die Sprachlern-App stellt 19 Zugriffsanfragen, von denen 68 Prozent dem Tracking, zum Teil über die App hinaus, dienen.

Diese Apps nutzen Daten für eigene Werbezwecke

Diese Apps nutzen Daten für eigene Werbezwecke

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Unternehmen generieren auch Einnahmen aus kostenlos nutzbaren Apps, indem sie diese als Ort für ihre eigenen Marketingaktivitäten nutzen. Auch in diesem Bereich führen die Meta-Apps Messenger, Facebook und Instagram die Liste an. 75 Prozent ihrer Zugriffsanfragen betreffen das Tracking für interne Werbezwecke. Die Mobilitätsplattform Circ verwendet fast 92 Prozent ihrer Zugriffsanfragen für das eigene Marketing. Unter den Dating-Apps ist LOVOO die App, die unsere persönlichen Daten am häufigsten für eigene Werbung nutzt.

Die datenhungrigsten Dating-Apps

Die datenhungrigsten Dating-Apps

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Insgesamt ist LOVOO die datenhungrigste Dating-App mit 25 privaten Datenpunkten, die entweder für das Tracking, für Werbung von Dritten oder interne Marketingzwecke verwendet werden. Am anderen Ende des Spektrums befinden sich eDarling, LoveScout24 und auch Tinder, die weniger datenhungrig sind. Sie sind damit gut geeignet für diejenigen, die auf der Suche nach Liebe sind, ohne ihre Privatsphäre zu verkaufen.

Monetarisierung der Gesundheit: Die Datenkraken unter den Mental Health Apps

Monetarisierung der Gesundheit

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Nach Angaben der WHO wurden Depressionen im ersten Jahr der Pandemie etwa 25 Prozent häufiger diagnostiziert. Das hat zu einer Reihe neuer Apps geführt, die Menschen dabei helfen wollen, ihre psychische Gesundheit zu verbessern. Eine unangenehme Tatsache ist, dass einige Apps für psychische Gesundheit, wie MindDoc, im App Store darauf hinweisen, dass sie unsere persönlichen Daten an dritte Werbetreibende verkaufen können. Positiv zu vermerken ist, dass keine andere App für psychische Gesundheit in unserer Liste auch so verfährt. Gesundheitsdaten gehören zu den sensibelsten Daten, die Menschen teilen können.

Die größten Datenkraken unter den Messenger-Diensten

Die größten Datenkraken unter den Messenger-Diensten

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Messenger-Dienste und Chats gehören zu den weltweit am meisten genutzten Smartphone-Apps. Seit ihrer Einführung ist die Bedeutung des Datenschutzes bei diesen Apps ein heißes Thema. Einige Dienste haben es sich sogar zur Aufgabe gemacht, ein Höchstmaß an Datenschutz zu bieten und sind dafür bekannt geworden. Dazu gehört zum Beispiel die App Signal, die keine persönlichen Daten abfragt. Im Gegensatz dazu nutzen andere Dienste, wie der Messenger von Meta und Snapchat, nach wie vor private Daten für Tracking und Werbezwecke.

Social Media: Fotos teilen und private Daten dazu

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Soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram sind äußerst erfolgreich bei der Monetarisierung unserer persönlichen Daten. Da sie so viele Informationen über uns sammeln (jeweils insgesamt 54 persönliche Datenpunkte), sind diese Plattformen gigantische Marketingmaschinen geworden. Die weitreichenden Benutzerdetails, die Betreiber dieser Sozialen Netzwerke einfangen und clever vermarkten, erzielen Einnahmen in Milliardenhöhe. Im Gegensatz dazu betrachten sich Discord, Reddit und Quora selbst als soziale Netzwerke. Die Apps dieser Anbieter greifen weit weniger in die Privatsphäre ein, wenn es um das Tracking oder Verkaufen persönlicher Daten geht.

Die vollständige Liste mit Ergebnissen für alle analysierten 126 Apps aus dem Apple App Store findet sich hier

So wurde die Analyse durchgeführt

Zunächst wurden 126 beliebte und kostenlose Apps für das Betriebssystem iOS recherchiert (Stand: Juni 2022). Im Zuge einer großen Datenschutz-Offensive von Apple ist jeder App-Entwickler oder Anbieter verpflichtet, Angaben über folgende Datenschutz-Hinweise machen: 

  • Anzahl der Genehmigungsanfragen, die für den Zugriff auf unsere persönlichen Daten gestellt werden (zum Beispiel für den Zugriff auf unsere Kauf- oder Suchhistorie) 
  • Informationen darüber, welche Daten für Tracking-Zwecke verwendet werden
  • Informationen darüber, welche Daten für Werbezwecke von Dritten verwendet werden 
  • Informationen darüber, welche Daten für Werbung oder Marketing durch den App-Entwickler selbst verwendet werden

Für alle ausgewählten Apps wurden alle oben genannten Punkte analysiert. Schließlich wurden die Apps nach dem Umfang der Nutzung unserer persönlichen Daten für Tracking, Werbung von Dritten und Marketing oder Werbung des Entwicklers gerankt (vom höchsten zum niedrigsten Wert).

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Jeder, der Apps nutzt, zahlt einen versteckten Preis: den Preis für die eigenen persönlichen Daten. Während wir sie in unserem täglichen Leben nutzen, sammeln Apps Informationen über uns, die von ihnen genutzt oder weiterverkauft werden können. Vom Browserverlauf bis zur Telefonkontaktliste sind hier meistens wenig Informationen vor ihnen sicher.

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