Die Rechtslage von ChatGPT
ChatGPT in Unternehmen: Chancen und Herausforderungen
In der heutigen Zeit gibt es viele KI-Tools, die Unternehmen nutzen können, darunter auch ChatGPT. Diese Plattform ermöglicht natürliche Konversationen, birgt jedoch auch Compliance- und Datenschutzrisiken. Erfahren Sie mehr über potenzielle Probleme und bewährte Praktiken im Umgang mit ChatGPT.
Mittlerweile gibt es etwaige KI-Tools und viele verschiedene Möglichkeiten für Unternehmen, künstliche Intelligenz zu nutzen und in den Unternehmensalltag zu integrieren. Eine dieser Technologien ist ChatGPT, eine konversationelle Plattform, die vor allem für Kundenservice und Marketing eingesetzt werden kann. ChatGPT hat zwar eine Reihe von Vorteilen, aber auch Herausforderungen in Bezug auf Compliance und Datenschutz, die unbedingt beachtet werden sollten. Werfen wir einen Blick auf potentielle Probleme, die mit dem Einsatz von ChatGPT verbunden sind, und wie ihr damit umgehen könnt.
Inhaltsverzeichnis:
Was ist ChatGPT?
ChatGPT ist ein durch OpenAI trainiertes Tool und hat in den letzten Wochen viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Es wurde auf einer riesigen Menge von Daten trainiert, wodurch es in der Lage ist, Antworten auf etliche Fragen zu generieren, die für eine breite Palette von Themen geeignet sind. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen sind von der Fähigkeit von ChatGPT, Benutzereingaben auf natürliche Weise zu verstehen und darauf zu reagieren, begeistert.
ChatGPT ist darauf ausgelegt, Text auf der Grundlage von Benutzereingaben zu verarbeiten und zu generieren. Um dies effektiv zu tun, sammelt und verarbeitet ChatGPT große Mengen an Daten, potentiell auch persönliche und sensible Informationen.
Eine Frage der Datensicherheit
Ein daraus hervorgehendes Compliance-Problem ist die Datensicherheit. Die von ChatGPT gesammelten Daten können sensible Informationen enthalten, wie z. B. persönliche Angaben oder finanzielle Informationen. Wie bei jeder Technologie, die personenbezogene Daten speichert, besteht das Risiko von Datenschutzverletzungen oder anderen Sicherheitsproblemen.
Soweit keine personenbezogenen Daten in ChatGPT eingespeist werden, findet die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) zwar keine Anwendung. Als Nutzer:innen solltet ihr allerdings die von ChatGPT generierten Texte daraufhin zu überprüfen, ob sie personenbezogene Daten von Dritten enthalten. Ist das der Fall, solltet ihr die Nutzung der generierten Texte unbedingt vermeiden, wenn ihr den Ursprung der personenbezogenen Daten nicht kennt.
Erfahre mehr: Tipps: Wie man ChatGPT sicher benutzt
Cyberkriminalität und Fake News
Auch bei Kriminellen könnte ChatGPT schnell an Popularität gewinnen. Die Plattform könnte von Cyberkriminellen potentiell dazu genutzt werden, Angriffe auf Ahnungslose zu starten: Sowohl Fake News als auch andere irreführende Inhalte können mit ChatGPT erzeugt werden. Da das Tool nicht darauf programmiert ist, zwischen Wahrheit und Fiktion zu unterscheiden, kann es leicht dazu benutzt werden, falsche Informationen zu verbreiten oder böswillige Absichten zu fördern. Außerdem kann der Missbrauch dieser Technologie zu Urheberrechtsverletzungen sowie zu beleidigenden oder verleumderischen Inhalten führen. Das Tool könnte bei der Erstellung von Phising-E-Mails, anderen Spam-Nachrichten oder auch Bots helfen, die automatisiert z.B. Malware verbreiten können.
Da ChatGPT auf früheren menschlichen Gesprächen basiert, kann außerdem nicht ausgeschlossen werden, dass der automatisch generierte Text Vorurteile, Diskriminierung, abwertende Sprache oder ähnliches enthält - ihr solltet ethische Implikationen demnach ebenfalls auf dem Schirm haben! Die Datenbank basiert auf Texten, die bereits von anderen Personen verfasst wurden - das schließt zum Beispiel auch nicht aus, dass es Aspekte und Fakten gibt, die sich im Laufe der Zeit verändert haben oder die nicht speziell auf die Situation zutreffen, die ihr bei Generierung des Textes im Sinn habt - hier solltet ihr unbedingt aufpassen.
Urheberrecht und Plagiate
Kann man die von ChatGPT generierten Texte denn ohne Weiteres verwenden, oder könnte es sich um ein Plagiat handeln? Hier können Fragen zum Urheberrechtsgesetz oder Fragen zum geistigen Eigentum entstehen, wenn von Nutzer:innen erstellte Inhalte ohne Erlaubnis des:der Autor:in oder Urheber:in außerhalb der Plattform geteilt werden.
ChatGPT ist in der Lage, Textbausteine zu verschiedensten Themen zu verfassen. Als großes Sprachmodell wurde es von OpenAI trainiert, indem es auf einer großen Menge an Textdokumenten gearbeitet hat. Diese Dokumente stammen aus verschiedenen Quellen - durch das Training auf diesen Dokumenten hat das Tool gelernt, wie natürliche Sprache funktioniert und wie es diese verstehen und verwenden kann, um auf Fragen zu antworten. ChatGPT basiert einzig und allein auf seinem internen Wissensstand, das das Ergebnis des von dem Tool durchlaufenen Trainings ist, und hat keine Möglichkeiten, neue Informationen aus dem Internet oder anderen Quellen zu beziehen.
Plagiate entstehen erst dann, wenn jemand fremdes geistiges Eigentum ohne Zustimmung oder Quellenangabe verwendet. Als künstliche Intelligenz hat ChatGPT zwar garkein geistiges Eigentum. Wenn die Daten, auf denen ChatGPT basiert ist, aber Arbeiten enthalten, die plagiiert wurden, könnten die von ChatGPT erzeugten Antworten trotzdem als Plagiate angesehen werden.
Benutzt ihr ChatGPT, solltet ihr eure eigenen Richtlinien und Verfahren einführen, um Plagiate zu verhindern, zum Beispiel indem die von ChatGPT erstellten Arbeiten regelmäßig auf ihre Originalität überprüft werden und indem ihr eure Mitarbeitenden in der korrekten Angabe von Quellen schult.
So geht ihr am besten mit ChatGPT um
Insgesamt können KI-Tools wie ChatGPT zwar viele Vorteile bieten, doch müssen Unternehmen potenzielle Compliance-Probleme und rechtlichen Auswirkungen, die sich daraus ergeben können, sorgfältig berücksichtigen. Es ist klar, dass ChatGPT eine neue Welt der Komplexität eröffnet hat, und dass es noch viel mehr Forschung geben muss, um die Auswirkungen vollständig zu verstehen. ChatGPT ist ein unglaublich leistungsfähiges Tool, das sowohl von legitimen Nutzer:innen als auch von Cyberkriminellen genutzt werden kann. Seine Skalierbarkeit und die niedrige Einstiegshürde machen es auch für diejenigen attraktiv, die illegale Aktivitäten durchführen wollen. Daher ist Wachsamkeit beim Schutz vor solchen Angriffen unerlässlich, wenn der Missbrauch des Tools verhindert werden soll.
Als Unternehmen solltet ihr keine personenbezogenen Daten in das Tool eingeben und die Texte, die ChatGPT generiert, stets genauestens überprüfen. Zum Einen müsst ihr darauf achten, dass die Texte keine personenbezogenen Daten enthalten. Zum Anderen solltet ihr wachsam sein, ob diskriminierende Inhalte o.ä. generiert werden. Enthält der generierte Texte solche Inhalte, solltet ihr ihn manuell anpassen - und wenn er personenbezogene Daten enthält, solltet ihr ihn löschen und nicht weiterverwenden, da hier höchstwahrscheinlich die Rechtsgrundlage bzw. die Erlaubnis zur Verwendung fehlt.
Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen könnt ihr sicherstellen, dass ChatGPT ein wertvolles Werkzeug bleibt, ohne zu einem großen Sicherheitsrisiko zu werden und könnt gleichzeitig die Vorteile der Künstlichen Intelligenz nutzen. Für euch ist es nur wichtig, einen genaueren Blick auf die Auswirkungen der Nutzung von ChatGPT zu werfen, bevor ihr euch entscheidet, das KI-Tool zu nutzen. Und auch bei Nutzung des Tools solltet ihr wachsam bleiben.
Weitere Artikel
DSGVO oder SOC 2: Navigieren durch die Meere der Compliance
Die Navigation durch die Komplexität der Datenkonformität kann entmutigend sein. Im heutigen digitalen Zeitalter sind die DSGVO in Europa und SOC 2 in Nordamerika wichtige Rahmenwerke für Datensicherheit und Datenschutz. Die DSGVO fungiert als starker Wächter personenbezogener Daten in der EU, während SOC 2 die Sicherheit von Cloud-Daten in Nordamerika gewährleistet. Das Verständnis ihrer Unterschiede hilft Unternehmen, Compliance zu erreichen, sensible Informationen zu schützen und das Vertrauen der Kunden zu stärken. Für Unternehmen, die in die EU expandieren, ist die Beherrschung der DSGVO unerlässlich.
Mehr erfahrenWie man WhatsApp für Unternehmen nutzt und dabei DSGVO-konform bleibt
Mit über 2 Milliarden Nutzern ist WhatsApp ein mächtiges Werkzeug für Unternehmen, um Kunden anzusprechen. Die Einhaltung der DSGVO ist jedoch ein großes Problem, insbesondere für die klassischen WhatsApp- und WhatsApp Business-Apps, die Metadaten verarbeiten und auf Kontaktdaten zugreifen. Die WhatsApp Business API, die für größere Unternehmen entwickelt wurde, bietet eine sicherere Lösung, die mit externen Business Solution Providern (BSPs) zusammenarbeitet, um den Datenschutz zu gewährleisten. Die Wahl eines BSP in der EU/im EWR mit angemessenen Datenmanagement-Fähigkeiten ist entscheidend, um die DSGVO einzuhalten und die Reichweite von WhatsApp effektiv zu nutzen.
Mehr erfahrenNIS2 Insights: Experten-Tipps zu Compliance und den Folgen für Dein Unternehmen
Die NIS2-Richtlinie aktualisiert die EU-Vorgaben für Cybersicherheit und weitet die Regelungen auf mehr Branchen aus, darunter Gesundheit und öffentliche Verwaltung. Sie verschärft Meldepflichten, erhöht Strafen und fordert mehr Verantwortung auf Leitungsebene. Auch Unternehmen, die nicht direkt betroffen sind, profitieren von erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, um Vertrauen bei Partnern zu stärken und sich auf zukünftige Regularien vorzubereiten. Erste Schritte umfassen Risikobewertungen, Schulungen und Meldeprozesse, um die Cybersicherheit ganzheitlich zu integrieren.
Mehr erfahren