Kaum einem anderen Gerät werden so viele private Informationen anvertraut wie dem eigenen Smartphone. Umso wichtiger sind daher umfassende, im Betriebssystem integrierte Datenschutz-Features sowie die individuelle Anpassung sämtlicher Privatsphäreeinstellungen. Erst kürzlich hat der Innovationsführer Apple neue strengere Datenschutzregeln auf dem iPhone-Betriebssystem iOS eingeführt. Zum Ärger von datenhungrigen Unternehmen können Kunden fortan selbst entscheiden, welche Apps Daten zu Marketingzwecken erheben dürfen und welche nicht. Kurz darauf zog Google mit seinem Android-Betriebssystem nach. Nicht zum ersten Mal inszenierte sich Apple als Vorreiter in Sachen Smartphone-Security und Datenschutz.
Mit einer kleinen Untersuchung wollten wir überprüfen, wie es um die Smartphone-Sicherheit der Nutzer in Europa bestellt ist. Dazu haben wir relevante Umfragewerte, wie zur Verbreitung von Security-Systemen oder Nutzung von Privatsphäreeinstellungen, aus 25 Ländern Europas ausgewertet. Daraus wurde anschließend ein Smartphone-Security-Score ermittelt. Maximal 600 Punkten waren zu vergeben. Je näher ein Land diesem Wert kommt, desto höher kann das Smartphone-Security-Niveau des Landes bewertet werden.
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Mit 439/ 600 Punkten weisen Smartphone-Nutzer in Deutschland ein überdurchschnittliches hohes Sicherheitsniveau auf. 87 Prozent der Deutschen wissen, dass ihr Smartphone über Sicherheitsfunktionen und Privatsphäreeinstellungen verfügt. 65 Prozent der Befragten aus Deutschland nutzen diese Features sogar aktiv. 97 Prozent berichten, dass sie noch nie Probleme mit Viren oder anderer Schadsoftware hatten. Auch die Daten von Österreich zeugen von einem breiten Verständnis in Bezug auf Datenschutz und Privatsphäre auf dem Smartphone. Der Smartphone-Security-Score von Österreich beträgt 412/ 600 Punkten. 98 Prozent der Österreicher wissen, dass sie ihre Privatsphäre Einstellungen individuell einstellen können.
Nachholbedarf in Sachen Smartphone-Security und Datenschutz benötigen vor allem Nordmazedonien und Spanien. Mit 216/ 600 Punkten schneidet Spanien im Europavergleich überdurchschnittlich schlecht ab. Nur jeder dritte Spanier weiß überhaupt, dass viele Smartphones bereits ein Sicherheitssystem vorinstalliert haben.
Die Verbreitung von Apples iPhone hat lediglich einen marginalen Einfluss auf das Datenschutz- und Sicherheitsniveau in Europa. Länder, in denen Apple hohe Marktanteile besitzt, wie Irland, Dänemark und Norwegen, schneiden auch beim Smartphone-Security-Score mit relativ hohen Werten ab. Es gibt aber auch einzelne Ausnahmen, wie zum Beispiel das Vereinigte Königreich. Länder, in denen Apple nur einen kleinen Marktanteil besitzt, schneiden beim Sicherheitsniveau allerdings vergleichsweise schlecht ab. Zu diesen Ländern gehören zum Beispiel Bosnien und Herzegowina, Rumänien und Spanien.