Wo waren Sie im Jahr 2007? In Januar jenen Jahres gab es eine Revolution in der Welt der Technologie: Ein neues Produkt wurde auf den Markt gebracht, das die Art und Weise, wie wir unser Leben leben und wie Unternehmen Informationen über uns sammeln, verändert hat. Das iPhone wurde veröffentlicht und erfuhr aufgrund seiner zahlreichen Funktionen (Telefon, Musik-Player, Web-Surfing,..) sofort einen immensen Hype. Die Menschen waren von dem kompakten Mobilgerät begeistert und durch weitere Entwicklungen und mehr Anbieter sind Smartphones heute nicht mehr weg zu denken: etwa 80 Prozent der Weltbevölkerung besitzen heute eins.
Mobiltelefon-Anwendungen - oder kurz (mobile) "Apps" - gab es zwar bereits vor dem iPhone, jedoch vermehrten sie sich erst nach der Veröffentlichung des Smartphones rasant. Eine App ist eine Art Software, die meist mit dem Betrieb auf mobilen Geräte wie Smartphones oder Tablets assoziiert wird. Einige Apps sind lediglich an das Smartphone Displays angepasste Kopien beliebter Websites, andere Apps sind eigenständige und vollständig neue Programme. Als Apple 2008 seinen App Store eröffnete, gab es gerade einmal 500 mobile Anwendungen für iPhone-Nutzer. Heute sind es mehr als 2,2 Millionen. Im selben Jahr startete Google seinen eigenen App-Marktplatz Google Play, auf dem heute rund 3,5 Millionen Apps angeboten werden. Mehr als 90 % dieser Apps sind kostenlos erhältlich.
Jeder, der Apps nutzt, zahlt einen versteckten Preis: den Preis für die eigenen persönlichen Daten. Während wir sie in unserem täglichen Leben nutzen, sammeln Apps Informationen über uns, die von ihnen genutzt oder weiterverkauft werden können. Vom Browserverlauf bis zur Telefonkontaktliste sind hier meistens wenig Informationen vor ihnen sicher. Die persönlichen Daten, die die Anwendungen über uns sammeln, können beispielsweise Dritten helfen, ihre Zielgruppe besser zu erfassen und sie mit gezielten Werbebotschaften zu erreichen. Als Experten für Datenschutz wollte das Team von heyData herauszufinden, welche mobilen Apps denn am meisten spionieren und ganz vorne mit dabei sind, wenn es darum geht, Zugriff auf persönliche Daten zu erhalten.
Apps müssen allerdings um Erlaubnis bitten, um auf unsere persönlichen Daten zuzugreifen. Vielen App-Nutzern ist jedoch nicht klar, wann dies der Fall ist. Wenn man die Geschäftsbedingungen einer App ungelesen akzeptiert, erteilt man möglicherweise schon die Erlaubnis, auf persönlichen Daten zuzugreifen. In anderen Fällen kann es sich bei nett formulierten Pop-ups wie "Wir schätzen Ihre Privatsphäre" oder "Helfen Sie uns, uns zu verbessern" in Wirklichkeit um die Zugriffsanfrage einer App handeln, die so die Erlaubnis für die Nutzung der persönlichen Daten erhält. Durch die Analyse von hunderten beliebter, frei verfügbarer Apps auf Google Play haben wir herausgefunden, welche Apps in Deutschland die meisten Anfragen zum Abgreifen der persönliche Daten stellen. Das Ergebnis ist die Liste der Top Spion-Apps!
Für volle Tabelle und tiefere Analyse, klick aufs Bild oder Links. Wir identifizierten Top-Spionage-Apps in Deutschland durch Analyse beliebter Apps im Google Play Store:
Source: heyData Embed Created with Datawrapper
Ziel der Studie war es, herauszufinden, welche Apps die meisten Zugriffsanfragen auf persönliche Daten stellen. Im April 2022 untersuchten wir 250 der beliebtesten Apps, die in Deutschland im Google Play App Store frei verfügbar sind, darunter Apps für soziale Medien, Fitness, Dating, Musik, Nachrichten und Verkehr. Für jede verfügbare mobile Anwendung, die auf Google Play angeboten wird, gibt es eine entsprechende Landing Page auf play.google.com. Auf diesen Landingpages findet man weitere Informationen über die App, einschließlich der Daten, für die die App eine Zugriffserlaubnis verlangt. Diese Informationen findet man unter dem Abschnitt "Berechtigungen".
Wir haben dann alle verschiedenen Genehmigungsanfragen erfasst, wobei die Apps, die die meisten Zugriffsanfragen stellen, als die Apps gelten, welche am meisten spionieren. Die Liste von 250 Apps wurde zu einer endgültigen Liste von insgesamt 100 reduziert, die schlussendlich hier verfügbar ist.
Seit dem Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung im Mai 2018 haben die Datenschutzbehörden der EU-Mitgliedstaaten regelmäßig nicht nur kleinere und größere Datenpannen mit empfindlichen Bußgeldern bestraft, sondern auch massive Verstöße gegen Datenschutzrichtlinien mit vielen tausenden Betroffenen geahndet.
Mehr erfahrenJeder, der Apps nutzt, zahlt einen versteckten Preis: den Preis für die eigenen persönlichen Daten. Während wir sie in unserem täglichen Leben nutzen, sammeln Apps Informationen über uns, die von ihnen genutzt oder weiterverkauft werden können. Vom Browserverlauf bis zur Telefonkontaktliste sind hier meistens wenig Informationen vor ihnen sicher.
Mehr erfahrenVon Banking bis Transport über Lebensmitteleinkauf und Vorsorge der geistigen Gesundheit: Inzwischen gibt es Apps für fast alles. Mehr als zwei Millionen Apps stehen allein im App Store von Apple zum Download bereit. Mehr als 90 Prozent sind kostenlos. Das weckt die Frage, wie verdienen die Entwickler dieser Apps ihr Geld?
Mehr erfahren